Tria Team Bruchköbel mit Rekordstarterfeld beim IM Frankfurt

geschrieben von Raffael Berger am 30.06.2019


Siebzehn Athleten des Tria-Team Bruchköbel stellten sich am vergangenen Sonntag der Hitze in Frankfurt und gingen bei der Ironman Europameisterschaft an den Start. Es standen 3,8 km Schwimmen, 185 km Radfahren und ein Marathon auf dem Programm.
Lars Lensdorf stach bei diesem Rennen besonders hervor, qualifizierte er sich doch, mit Platz 6 in seiner AK, in 10 Stunden 25 Minuten, für die Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii (siehe Extra-Artikel). Auch für alle anderen Athleten gab es einiges zu feiern. So gab es fünf Athleten die in Frankfurt bei ihrer ersten Langdistanz (offizielle Bezeichnung) an den Start gingen, von denen vier das Ziel erreichten. Vorweg sei zu erwähnen, dass alle siebzehn Athleten gesund ins Ziel gekommen sind oder das Rennen gesund und in weiser Voraussicht beendet haben. Dies ist in Anbetracht der enormen Wetterbedingungen das Wichtigste, neben den sportlichen Erfolgen.
Schnellster “Rookie” war Wolfgang Wentland, der nach 12 Stunden und 15 Minuten unter dem Applaus der Zuschauer und dem Satz “Wolfgang Wentland, you are an Ironman” die Ziellinie auf dem Römerberg überquerte. Sören Künne und Dirk Friebe brachten das Kunststück fertig, sich bei Kilometer 24 auf der Laufstrecke zu treffen und die letzten 18km gemeinsam bis ins Ziel zu laufen. Dabei war Künne mit 12 Stunden und 48 Minuten fast 8 Minuten schneller als Friebe. Dies kommt durch den angewendeten “Rolling Start” beim Schwimmen. Es werden alle 5 Sekunden 5-8 Athleten ins Wasser gelassen. Da die Zeit für Athleten erst zählt, wenn Sie die Messmatte beim Schwimmstart überqueren, kann es vorkommen, dass Athleten gemeinsam ins Ziel laufen, aber unterschiedliche Zeiten haben, da einer von beiden später gestartet ist.
Fast eine Punktlandung legte Peter Schmitt hin, indem er die 15 Stundenmarke um 6 Minuten unterschritt. Die 15 Stunden ist das Maximum, die man für den Ironman benötigen darf. Kommt man darüber, wird man disqualifiziert. Früher lag die Grenze bei 22 Uhr. Durch den Rolling Start wurde dies geändert, damit alle Athleten das gleiche Zeitlimit haben, unabhängig davon, wann Sie ins Wasser steigen.
Mit Blick auf ihre Gesundheit beendeten Nina Lüer und Petra Krauss das Rennen vorzeitig. Nina Lüer entschied sich für den Abbruch, als Sie ihren Mann Frederick, der ebenfalls gestartet und kurz vor ihr ausgestiegen war, am Streckenrand sah. Diese Szene war kein Einzelfall. Es gab etliche Athleten, die sich für einen Rennausstieg entschieden, als sie bei ihrer Familie angekommen waren.
Krauss die ihren Knieproblemen regelmäßig mit Triathlon den Kampf ansagt, schwamm in 1 Stunde 39 Minuten schneller als manch anderer des Teams. Sie schaffte es noch auf die Laufstrecke und konnte nochmal, bis über die 20 Kilometer Marke hinaus, die grandiose Stimmung an der Strecke genießen. Danach fasste auch sie schweren Herzens den Entschluss, das Rennen vorzeitig zu beenden.
Markus Neumann war als früher erfolgreicher Bruchköbler Triathlet, nach mehreren Jahren Pause, erstmals wieder am Start einer Langdistanz. Der zweimalige Vater und Unternehmer suchte eine Motivation, um wieder mit Triathlon anzufangen. Leider musste er seine Vorbereitung aufgrund einer Mandel Operation für einen Monat unterbrechen. Dies ist bei den Trainingsumfängen, die eine Langdistanz fordert, ein nicht zu unterschätzendes Handicap. Beim Schwimmen und Radfahren zeigte der Athlet wozu er in der Lage ist, bevor auch er beim Laufen die Reißleine zog.
Der berühmte Satz unter Triathleten “DNF (Did Not Finish) is not an option” wurde bei diesen fast lebensgefährlichen Bedingungen von vielen Athleten vernünftiger Weise beiseitegeschoben.
Für die beiden Starter Benjamin Weiler und Sascha Lippert war es offiziell schon der 2.Start bei einem Langdistanzrennen. Allerdings kann man sie fast als Erststarter werten, obwohl sie 2018 schon in Hamburg an den Start gingen. Da damals in der Alster die Konzentration an Blaualgen zu hoch war, wurde nämlich das Schwimmen durch einen 8 Kilometer Lauf ersetzt. Beide kamen gesund ins Ziel. Weiler nach 11 Stunden 52 Minuten und Lippert nach 12 Stunden 46 Minuten.
Zwei mit Hawaii Ambitionen gestartete Athlteten, Markus Respondek und Raffael Berger, mussten diese auf der Laufstrecke begraben. Bei Respondek brach eine alte Fußverletzung wieder auf, die ein weiterlaufen zu riskant werden ließ. Respondek stieg nach der 13,6 Kilometermessung aus.
Bei Berger war es die Hitze. Nachdem spätestens bei Kilometer 17 jede Hawaii Hoffnung begraben werden musste, ging Berger die letzten zehn Kilometer bis ins Ziel und finishte knapp unter 11 Stunden.
Ebenfalls mit Hawaii Ambitionen gestartet war Markus Becker (siehe andere Berichte). Auch wenn es für Hawaii nicht reichte, so durfte sich Becker über einen Startplatz zur Ironman 70.3 WM in Nizza freuen. Hierzu reichte ihm seine tolle Zeit von 10 Stunden und 8 Minuten. Damit war er auch schnellster Starter des Vereins.
Ein besonderes Highlight für alle Tria-Team Starter war der Vereins-Hotspot auf der Radstrecke beim Hühnerberg in Maintal Wachenbuchen. Beim berüchtigten Anstieg Richtung Niederdorfelden wartete “die Rote Wand”, in Anlehnung an die vielen Teamkollegen in den roten Vereinsfarben. Mit Mikrofon und Laola Wellen wurden aber auch Nicht-Vereinsmitglieder den “Berg” hochgejubelt. Nachdem ein Großteil der Athleten den Hühnerberg ein zweites Mal passiert hatten, wurde der Hotspot an das Sachsenhäuser Ufer, Höhe EZB, verlegt.
Ein weiteres Highlight aus Tria Sicht war unser offizieller Ironman Speaker Réne Marquardt, alias “Supporterkeule”, der die Athleten am Mainufer anfeuerte. Jeder der bei ihm vorbeilief bekam ordentlich was auf die Ohren, was das Leiden an diesem Tag wenigstens etwas erträglicher machte.
zurück zu den News

zurück zu den Berichten