Anfang letzter Woche bot sich für mich die Möglichkeit, doch noch einen Startplatz beim Neroman in Wiesbaden am 27.5. zu erhalten. Dies ist ein Crosstriathlon, bei dem laut Veranstalter die Distanz von 500-21-5,6 zu bewältigen ist. Die Wettervorhersage war zwar mäßig, aber ich wollte noch einen kleinen Test vor dem Bürgerpark-Triathlon machen.
Nachdem ich dann am Samstag (bzw. Sonntag Morgen) bis um kurz nach zwei Uhr in Frankfurt in einer Bar hockte und auf dem Heimweg den obligatorischen Stop bei McDonalds hinter mir hatte, so dass ich mit gefülltem Magen um kurz nach drei im Bett lag, kamen die Gedanken auf, doch nicht zu starten. Ich hatte im Monat Mai jedoch schon einmal einen Wettkampf auf Grund schlechter Wetteraussichten abgesagt und so wollte ich nicht auch dieses Mal dem Veranstalter mein Startgeld ohne Gegenleistung überlassen.
Auf dem Neroberg in Wiesbaden angekommen, fanden wir gleich einen Parkplatz. Dies war auch nötig, denn ich musste mich sowieso eilen, da es schon recht spät war. Ich präparierte meine beiden Wechselzonen, denn die Schwimm-Radwechselzone war wenige Meter von der Rad-Laufwechselzone getrennt.
Dann ging es auch schon in das schöne Opelbad, von dem man einen wunderbaren Blick über Wiesbaden hat. Ans Einschwimmen war auf Grund der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr zu denken und zum Glück vergeben die Veranstalter immer ein paar Energieriegel/-gels, so dass ich ein Powerbarriegel als Frühstück zu mir nahm und das Gel als Wettkampfverpflegung. Dann stieg ich ins Wasser und los ging es. Schwimmen war sehr solide und ich konnte mit einer ordentlichen Zeit in die Wechselzone laufen. Die Radstrecke führte nur durch Waldgebiet, während ein kleiner Teil aus asphaltierten Strassen, der größere Teil aus breiten Waldwegen bestand. Aus meiner Sicht war es hier überaus empfehlenswert, ein Mountainbike zu benutzen und von einem Crossrad abzusehen. Dies lag wohl auch an dem nassen Untergrund. Ich fuhr in einer kleinen Gruppe von 4 Mann und lies die anderen “mal machen”, ehe ich ca. 4-5km vor dem Ziel der Gruppe davon fuhr, um ein kleines Zeitpolster mit auf die Laufstrecke zu nehmen. Abschließend ist zur Radstrecke zu sagen, dass sie keineswegs technisch anspruchsvoll ist, da die Wege breit genug sind und keine Single Trails befahren werden müssen. Allerdings ist sie sehr hügelig und lange Bergabpassagen wechseln sich mit kürzeren, steileren Bergaufpassagen ab.
Völlig verdreckt es war ja ein Crosstriathlon wechselte ich auf die Laufstrecke und startete nach meinem Empfinden mit Minus-Geschwindigkeit. Schnell hatte mich ein Läufer überholt und ich teilte ihm mit, dass bei mir “nichts mehr ginge”! Mit zunehmender Laufstrecke fühlte ich mich aber immer besser. Angenehm war, dass nach hügeligem Anfang eine längere Bergabpassage folgte. Was man jedoch runter läuft, dass muss man auch irgendwann wieder hoch laufen und so folgte das Übel schnell. Mittlerweile hatte es auch angefangen, heftigst zu regnen und ich hatte ein wenig das Gefühl, in einem Bachbett zu laufen. Teilweise fast knöcheltief kam das Regenwasser den Hügel heruntergeflossen und es machte die Sache nicht angenehmer. Da hinter mir keiner mehr zu sehen war und sich langsam ein Gefühl der Gleichgültigkeit bei mir einstellte, ging ich automatisch auf Wohlfühlgeschwindigkeit über und lief dann ins Ziel. Es war tatsächlich schade, dass es anfing zu regnen, denn es fand auf dem Neroberg auch ein kleines Fest statt, das man noch hätte besuchen können. Alle freundlichen und teilweise auch genervten Helfer schauten ein wenig traurig nach oben in den Himmel; ich für meinen Teil ging aber mit meiner Freundin schnell ans Auto, um trockne Klamotten anzuziehen. Dann fuhren wir auch schon nach Hause.
Zusammenfassend war es eine schöne Abwechslung und die Leute, die gerne Mountainbike fahren, haben hier sicherlich viel Spass. Zu einem Crosstriathlon passt auch irgendwie mehr der Regen als die Hitze. Die Wechselzonen sind eher sehr dürftig eingerichtet. Ich störe mich nicht daran, aber es bietet sich sicherlich Grund zur Optimierung. Ob die Strecken so lange wie angegeben sind, kann ich leider nicht beurteilen, dafür sind sie aber als mittel-anspruchsvoll zu kategorisieren. Am Ende stand für mich der 15. Gesamtrang bei knapp 290 Teilnehmer auf der Habenseite und der 5. AK Platz, aber wahrscheinlich auch deshalb, weil der Veranstalter die AK20 und AK 25 zusammenfasste.