Die 23-jährige Großkrotzenburgerin Saskia Hopfer hat sich als erste Athletin des Tria-Teams Bruchköbel für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii qualifiziert. Beim Ironman Italy belegte sie nach langer Führung nach 11:08:34 Stunden Platz zwei in ihrer Altersklasse und sicherte sich einen der begehrten WM-Slots fürs kommende Jahr.
„Ich bin aktuell noch ganz schön platt, aber sehr zufrieden“, sagt die Polizistin zwei Tage nach dem Rennen. „Meine Vorbereitung war nicht gerade einfach, da ich durch eine Entzündung in Knie und Wadenansätzen kaum laufen konnte. Aber durch die guten Platzierungen ab Beginn der Saison wusste ich, dass ich es schaffen kann.“ Und wie: Im letzten Jahr brauchte die Athletin des Tria-Teams noch gute zwölf Stunden für das Rennen in der italienischen Küstenstadt Cervia, dieses Jahr bei deutlich widrigeren Bedingungen nur knapp über elf Stunden.
„Das Schwimmen war schon schwierig, da wir sehr hohen Wellengang hatten. Die Tage vorm Rennen war das Meer sogar gesperrt, die Wellen teilweise so groß wie ich, wenn ich knietief im Wasser stand. Da war ich einfach froh, als es rum war. Auf dem Rad war es sehr windig und der Wind hat dauernd gedreht.“ Dennoch konnte sie die in ihrer Altersklasse mit Abstand schnellste Radzeit hinlegen. Mit über 20 Minuten Vorsprung erreichte sie die zweite Wechselzone. Zwar lief eine Britin mit einem sensationell schnellen Marathon noch an ihr vorbei, doch sie wusste, dass auch Rang zwei für die WM-Qualifikation reichen würde. „Auf der Laufstrecke habe ich schnell gemerkt, dass da kaum noch jemand kommt. Ich bin bis auf etwas schnelle erste Kilometer sehr konstant gelaufen“.
Hopfer, die erst vor zwei Jahren ihren ersten Triathlon absolvierte, erfüllt sich damit einen Lebenstraum. Vor dem WM-Rennen auf der hawaiianischen Insel Big Island steht jedoch noch ein straffes Programm vor ihr: „Bis Freitag sind wir noch in Italien, dann fahren wir weiter nach Barcelona. Dort habe ich mich ebenfalls für den Ironman angemeldet: als Backup, falls es in Italien nicht geklappt hätte.“ Und damit nicht genug: Für die diesjährige Weltmeisterschaft auf der Mitteldistanz (Ironman 70.3) hat sie sich bereits letztes Jahr qualifiziert. Dafür geht es im Dezember nach Neuseeland. „Nach Hawaii bin ich dann erstmal pleite, aber das ist es wert“, freut sich die Hessenliga-Starterin und hofft, bis dahin noch den ein oder anderen Sponsor für sich begeistern zu können.
Mit ihr freut sich das gesamte Tria-Team Bruchköbel, das das Rennen am Samstag am Ticker frenetisch verfolgt hat. Auf der Wettkampfstrecke hat Saskia auch ihre zwei Vereinskollegen getroffen, die das Rennen ebenfalls erfolgreich gemeistert haben. Sie holte Benjamin Weiler auf der letzten Laufrunde ein, bevor er schlussendlich wieder vorbeilief und nach 11:07:41 Stunden knapp vor Hopfer das Ziel erreichte. Annette Ebeling kam ihr auf der Laufstrecke an einem Wendepunkt entgegen und Hopfer konnte ihr nach 12:13:52 Stunden beim Zieleinlauf applaudieren. „Ohne die Unterstützung unseres Schwimmtrainers Jürgen und des Vereins hätte ich das wohl nicht geschafft“, zeigt sich die bald 24-Jährige dankbar. „Zuletzt hatte ich aufgrund der langen Verletzungspause nicht mehr wirklich dran geglaubt, dass es klappt“. Viel Zeit zum Verarbeiten bleibt ihr vorerst nicht. Schon am 6. Oktober steht sie beim Ironman Barcelona an der nächsten Startlinie. „Wenn ich dort erst nach 15:59 Stunden ins Ziel komme, ist das auch okay. Aber ankommen möchte ich schon.“