IM Malaysia

geschrieben von Markus Neumann am 11.03.2008


Hallo lieber Verein,

bin seit zwei Tagen wieder im Lande und wollte mich zum einen nochmal bei allen die mitgefiebert haben und an mich gedacht haben bedanken.

Zum anderen wollte ich einen kurzen Bericht zum IM Malaysia schreiben.

Mein Ziel für 2008 ist die Quali für Hawaii. Um das Ziel zu erreichen habe ich mich zusätzlich zu Frankfurt für Malaysia entschieden.

Nach eine eher durchwachsenen Vorbereitung, das Wetter im November und Dezember war regnerisch und windig, eine kleinere Verletzung an meinem Fuß, und eher mäßigem Schwimmtraining, habe ich die Quali dann doch abgehakt. Ich bin max. 120 km am Stück radgefahren. Meistens aber nur 80 km manchmal mit einem 25 Schnitt. O.K mit dem MTB aber trotzdem.

Im Internet stand das es 3 Slots gibt und das steht heute immer noch so im Netz. Es hatten 45 Athleten in meiner AK gemeldet und bei drei Plätzen sah ich keine Chance. Ich wollte also einen sauberen schönene Wettkampf absolvieren mit Spaß und einen schönen Urlaub dranhängen.

Ich bin am Sonntag abend angekommen. Mein Gepäck kam erst Dienstags an, mein Rad und die Laufsachen die im Radkoffer waren erst Mittwochs abends. Ich habe genau eine Trainingseinheit absolvieren können. Donnerstag 80 km auf der Radstrecke, danach noch 5 km laufen. Tolle Vorbereitung, aber egal.

Ich habe im selben Hotel wie Belinda, Faris, Yvonne, Luke Dragsta gewohnt. Bin mit Faris im Aufzug gefahren, mit Yvonne und ihrem deutschen Freund ( zweitbester AKler) gefrühstückt. Das war schon ein tolles Erlebnis. Faris hat mir morgens vorm Wettkampf viel Glück gewünscht, ich ihm natürlich auch.

Besondere Dank an Peter Schmitt der mir vor dem Wettkampf eine Mail geschrieben hat. Hast mich sehr motiviert. Es hilft ungemein wenn man kurz vor dem Wettkampf in der Ferne noch mal von Leuten aus der Heimat hört die mit einem fiebern.

Wettkampf: Die Organisation des Wettkampfs ist mindestens so gut wie in Frankfurt. Ich bin medizinisch untersucht worden Blutdruck, Puls, Blut entnommen, Gewicht, Fragebogen usw. Das Schwimmen war am Anfang sehr gut. Ich bin gut wegggekommen und war ziemlich weit vorne. Bis zum Wendepunkt war es super, danach wurde mir durch die starken Wellen schlecht, ich bin ziemlich eingebrochen und habe mich die letzten 500m an Land gequält. Dabei wurde ich noch von einigen überholt. Als ich aus dem Wasser war ghabe ich auf die Uhr geschaut. 1:07. Scheiße wie schlecht, schlechteste IM Zeit. Egal ich darf endlich auf mein geliebtes Rad. Während es Schwimmens habe ich nur an mein Kuota gedacht, jetzt hatte ich es endlich unter mir und das Radfahren lief super, trotz der wenigen Radkilometer. Ich habe einen nach dem anderen überholt und nach einer halben Stunde war ich den Rest der Strecke alleine. Ich habe noch nie einen Triathlon gemacht der so fair abgelaufen ist. Mir kamen nur einzelne Athleten entgegen keine einzige Gruppe. Wenn ich da an Frankfurt und die Organisation denke, absolut kein Vergleich. Die Wettkampfrichter waren arbeitslos, ich glaube es gab keine Zeitstrafe.

Die Radstrecke ist sehr wellig und windanfällig. Es gibt zwei giftige kurze Anstiege 14 % und ist nie flach. Sie war sehr selektiv, auch ein Vorteil zu Frankfurt. Nach 184 km bin ich wieder in der Wechselzonen angekommen.

Bis hier hatte ich noch keine Probleme mit der Hitze. Beim Laufen war es jedoch die Hölle. Das Härteste was ich bis jetzt erlebt habe. 37- 39 Grad waren es. 5 km bis zum Wendepunkt, dann zurück, das ganze 4 mal. Hinzu mit Rückenwind, leider kam es einem so vor als wäre es windstill und das Wasser auf meiner Haut ist sofort vedunstet. Nach 2 Km an aufgeben gedacht wegen der Hitze dann kam Belinda von hinten. das war meine Motivation. Ich wollte sie nicht überholen lassen. Bin bis zum Wendepunkt vor ihr gelaufen. Sie hat sich bedankt und mir von nun an immer zugewunken, ich habe sie am Wendepunkt überholen lassen, jetzt hatte ich Gegenwind, das war super es kam einem gleich 5 Grad kühler vor. Von nun an lief alles super ich bin bis zum Ziel mein Tempo gelaufen ohne einzubrechen, habe Athlet nach Athlet überholt. Bemerkenswert war das hier niemand gegangen ist. Die Asiaten und alle anderen, sind gejoggt. Es gab keine Walker. Alle Athleten die hier starten sind richtig gut trainiert. Kaum ein Gramm Fett zu viel und das hat mann beim Laufen gemerkt. Auch ein riesen Unterschied zu Frankfurt wo einige Athleten in der ersten Runde schon gehen, und nicht gerade wie Triathleten aussehen. O.K. hier waren 705 Athleten am Start in Frankfurt 2000.

Nach 10.11.01 bin ich überglücklich ins Ziel gesprunken. Ich wusste das ich sehr weit vorne im Feld lag, wusste aber nie genau meine Platzierung.

Meine Freundin hat mir dann gesagt dass ich 27 bin und in der AK auf 3. Dritter das heißt eigentlich die Quali. Im med. Zelt habe ich dann den Zweiten in meiner AK getroffen der 56 Sek. vor mir im Ziel war als 26ter.

Schon bald habe ich erfahren das es wohl doch nur zwei Plätze gibt. Mal abwarten was morgen bei der Slotvergabe passiert, zumal der Össi zu mir gesagt hat er will noch mal ne Nacht drüber schlafen ob er den Slot annimmt.

Mir ging es nach dem Wettkampf super. Kaum Muskelkater. Der Marathon in 3:32 ist für meine Gelenke und Muskeln ja auch eher locker. Nur extrem Sonnenbrand.

Leider gab es dann nur zwei Plätze, beide haben angenommen und ich saß da mit 500 $ in der Hand und bin entäuscht wieder gegangen.

Egal. Dann greiff ich jetzt in Frankfurt an. Ich bin am Sonntag gelaufen, gestern geradelt und heute gelaufen. Frankfurt werde ich einen raushauen.

Markus

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